Vor 80 Jahren: Das Attentat auf Hitler

Der Widerstand des 20. Juli 1944

// Johannes Kemnitz

Vor 80 Jahren, am 20. Juli 1944 versuchte eine Gruppe von Wehrmachtsoffizieren um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Adolf Hitler durch ein Attentat zu töten und die Macht des NS-Regimes zu stürzen. Der Versuch schlug fehl, doch das Ereignis bleibt ein symbolträchtiger Moment des Widerstands gegen die nationalsozialistische Diktatur.

Der militärische Widerstand und seine Bedeutung

Das Attentat vom 20. Juli 1944 war eine der bekanntesten Aktionen des militärischen Widerstands. Die beteiligten Offiziere, darunter neben Stauffenberg auch Generaloberst Ludwig Beck, Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben und andere, hatten erkannt, dass der Krieg unter Hitlers Führung nicht zu gewinnen war und in die totale Zerstörung führen würde. Ihr Ziel war es, durch die Beseitigung Hitlers eine neue Regierung zu bilden, die Friedensverhandlungen mit den Alliierten aufnehmen sollte.

Dieser Versuch des militärischen Widerstands steht in einer Reihe weiterer Widerstandsaktionen, die sich aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und politischen Spektren gegen das NS-Regime richteten. Dazu gehörten neben dem militärischen auch der bürgerliche und der proletarisch-kommunistische Widerstand.

Verschiedene Formen des Widerstands

Der bürgerliche Widerstand, zu dem auch die Akteure des 20. Juli gehörten, setzte sich aus Vertretern des konservativen und liberalen Bürgertums sowie religiösen Gruppen zusammen, die zum Teil lange eine Stütze des NS waren. Vor allen in Westdeutschland wurde sich lange an dieser Widerstandsgeschichte orientiert, während dieser Teil des Widerstands in der DDR lange Zeit vernachlässigt wurde.

Auf der anderen Seite wurde in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 der proletarisch-kommunistische Widerstand, wie ihn etwa die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) oder die Rote Kapelle repräsentierten, lange weniger beachtet. Dies änderte sich erst in den 1970er Jahren, als eine differenzierte Betrachtung des Widerstands gegen das NS-Regime begann, die alle gesellschaftlichen Gruppen einbezog. 

Bedeutung für die politische Jugendbildung

Für die politische Jugendbildung hat der 20. Juli 1944 eine besondere Bedeutung. Er erinnert daran, dass Widerstand gegen Unrecht und Diktatur viele Gesichter und unterschiedliche Motive haben kann. Junge Menschen sollen lernen, dass Engagement und Zivilcourage in der Geschichte oft gefährlich waren, aber entscheidend für die Bewahrung von Freiheit und Gerechtigkeit.

Der Gedenktag fordert dazu auf, sich mit den unterschiedlichen Formen des Widerstands auseinanderzusetzen und deren Bedeutung für die heutige Demokratie zu verstehen. Er zeigt, dass Widerstand nicht immer erfolgreich sein muss, um bedeutsam zu sein. Der Mut der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 sollte uns ein Vorbild sein, sich für demokratische Werte einzusetzen und gegen Ungerechtigkeit aufzustehen.

 

weitere Informationen:

Auf dem Weg zum 20. Juli 1944

Der 20. Juli 1944 - mehr als ein Tag der Besinnung und Verpflichtung

 

Material:

Text: Themenblätter im Unterricht Nr. 37 - 20. Juli 1944

Text: Aus Politik und Zeitgeschichte - 20. Juli 1944

Unterrichtsmaterial: Schule BW - Der Weg in den Widerstand: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und das Attentat vom 20. Juli 1944

Unterrichtsmaterial: BR2 - Claus Schenk Graf von Stauffenberg

 

Ausstellungen:

Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Albstadt Stauffenberg-Gedenkstätte

 


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