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Erinnern und Gedenken: 35 Jahre Mauerfall

Jugendliche aus Grabow / Mecklenburg gingen auf politisch-historische Spurensuche in Berlin.

// Björn Kluger, Johannes Kemnitz

Am 09. November 2024 jährte sich der Fall der Berliner Mauer zum 35. Mal – ein Ereignis, das die Welt veränderte und auch heute noch für Freiheitskämpfe, Mut und den Wunsch nach Überwindung von Barrieren steht. Aus diesem Anlass begaben sich Jugendliche aus Mecklenburg-Vorpommern auf eine Reise nach Berlin, um die Ereignisse von damals nachzuempfinden und die historischen Zusammenhänge besser zu verstehen. Gemeinsam mit Referent:innen der politischen Bildung erkundeten sie zentrale Orte der deutsch-deutschen Geschichte wie Checkpoint Charlie, den Tränenpalast und die Gedenkstätte Bernauer Straße.

Dabei ging es um mehr als nur Daten und Fakten: In Kleingruppen setzten sich die Jugendlichen mit Fragen auseinander, die Geschichte und Gegenwart verknüpften. „Wenn es unsichtbare Mauern gibt, welche sind es?“, oder „Welche Grenzen überschreiten wir täglich?“ Diese Gedanken führten zu intensiven Gesprächen, Reflexionen und Diskussionen über Mauern, die nicht aus Beton sind, sondern in den Köpfen existieren – soziale Barrieren, Vorurteile, Ängste.

"Heutzutage wird man nicht durch eine Mauer getrennt, das macht es besser, jedoch gab es früher mehr Sicherheit. Also habe ich keine klare Meinung dazu."

Ein Teilnehmender des Seminars

©Gallardo-Mueller

 

 Die Erlebnisse und Eindrücke an den historischen Schauplätzen wurden im Tagungshaus weiterverarbeitet. In einer Präsentation, gestaltet als Leporello, fügten die Jugendlichen Fotos, Zitate und ihre Gedanken zusammen und erweckten die Erlebnisse zum Leben. Die Worte „Ich würde mit anderen protestieren, wenn eine neue Mauer gebaut wird“ oder „Ich würde nochmal reisen, wenn wieder eine Mauer gebaut wird“ zeigten die Entschlossenheit der Jugendlichen, für ein freies Miteinander einzustehen.

Der Vergleich der Zeiten vor und nach dem Mauerfall öffnete den Jugendlichen die Augen für Themen, die heute relevant sind: soziale Sicherheit, Zusammenhalt, aber auch Abgrenzungen, die unsere Gesellschaft spalten können. Trotz langer Wege und intensiver Diskussionen blieben die Teilnehmenden immer interessiert – das historische Erlebnis wurde zum Anstoß für eine intensive Auseinandersetzung mit ihren eigenen Wertvorstellungen und Vorstellungen von Zusammenleben.

 

 

Zurück in Mecklenburg-Vorpommern, sollen die Diskussionen fortgeführt und einzelne Themen vertieft werden. Die Reise endete zwar in Berlin, aber die Fragen und Erkenntnisse begleiten die Jugendlichen weiter und bereichern ihren Alltag – ein starkes Zeichen für die Bedeutung historischer Bildung in der politischen Jugendbildung.

Durchgeführt wurde das Seminar von Arbeit und Leben Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln aus dem KJP

©Gallardo-Mueller


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