[Buch] Zwei Neuerscheinungen zum Thema Gedenken und Erinnern
Heute hält unser Blog für alle interessierten Leser*innen einen bzw. gleich zwei (Sach-)Buchtipps bereit: Kürzlich erschienen sind zwei Veröffentlichungen, die sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit den Themen "Erinnern" und "Gedenken" auseinandersetzen. Spannend für alle die sich mit Erinnerungskultur und Gedenkstätten im Rahmen Politischer Bildung auseinandersetzen:
Alles auf Anfang
Auf der Suche nach einer neuen Erinnerungskultur
von Max Czollek und Hadija Haruna-Oelker
Deutschland versteht sich als Erinnerungs- und Aufarbeitungsweltmeister. Aber wie kommt es dann, dass Rechtspopulisten Wahlen gewinnen, rechtsextremistische Straftaten unzureichend aufgeklärt werden und »Nie wieder ist jetzt« zu einer Phrase verkommt? Max Czollek und Hadija Haruna-Oelker meinen, dass das auch an einer gescheiterten deutschen Erinnerungskultur liegt. Gemeinsam denken sie über eine neue Praxis nach, die die Gegenwart so einrichtet, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt. Eine scharfsinnige und streitbare Analyse zum gesellschaftlichen Rechtsruck von zwei wichtigen intellektuellen Stimmen unserer Gegenwart. Ein Buch voller Witz, Trauer, Widerstand und mit der Energie, alles auf Anfang zu setzen.
Erschienen bei S. Fischer Verlage
Gedenken neu denken
Wie sich unser Erinnern an den Holocaust verändern muss
Erinnerungskultur, aber anders
Unsere Erinnerungskultur muss sich verändern. Wie und warum, legt Susanne Siegert in diesem Buch dar. Sie plädiert für eine pluralistische, neue Gedenkarbeit mit einem Schwerpunkt auf der Verantwortung der Nachfahren der Tätergeneration anstelle unserer „einstudierten“ gemeinsamen Rückschau mit den Opfern. Es geht um weniger bekannte NS-Verbrechen, um weniger bekannte Orte, um bisher vernachlässigte Opfergruppen. Gleichzeitig zeigt dieses Buch, wie wichtig eine aktivere, vielfältigere Gedenkkultur ist, um künftige Generationen auch ohne direkte Zeitzeugenberichte zu erreichen.