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Reels for real - (Wie) Position beziehen auf TikTok und Co.?!

Modellseminar Arbeit und Leben Hessen

// Florian Markmann

Einblick in ein Modellseminar von Arbeit und Leben Hessen zum Schwerpunkt 2023/2024: Chancen der Digitalisierung in der
Politischen Bildung
Seminarkonzept: Aygün Habibova / Charlotte Lohmann

TikTok ist bekannt für seine kurzen, unterhaltsamen Videos, die oft viral gehen. Besonders junge Menschen lieben diese Plattform. Allerdings werden hier, ebenso wie auf Instagram, in Gamingportalen oder auf anderen Social Media Kanälen, Hassbotschaften gepostet und User*innen auf diskriminierende Weise beschimpft. Auch sind Nazis und andere rechte Akteure, welche sich gegen die Gleichberechtigung aller Menschen stellen, in den Sozialen Medien aktiv um Personen und Beiträge, die nicht ihre Überzeugung teilen, mit falschen Behauptungen und gezielten Hate-Speech-Attacken anzugreifen.

Im Seminar wird untersucht, welche Strategien rechte Akteur*innen verfolgen, warum Hate Speech gefährlich ist und welche Folgen sie haben kann. Außerdem wird ganz praktisch „Handwerkszeug“ erarbeitet: Was können wir gegen diskriminierende  Inhalte auf unseren Lieblingsapps machen? Und wie sieht eigentlich ein gelungener Beitrag aus mit dem man z.B. auf gesellschaftlich wichtige Themen hinweist oder sich gegen Hass im Netz stark macht?

Das Seminar richtet sich an junge Menschen ab 16 Jahren.

Erfahrungen / Herausforderungen

Das Zusammenspiel von inhaltlicher Auseinandersetzung mit demokratiegefährdenden Inhalten in Sozialen Medien und der praktischen Erarbeitung von Social-Media-Beiträgen erfordert zum einen die entsprechende fachliche Kompetenz der Teamenden sowie die benötigte technische Ausrüstung. Die Aufnahmegeräte bringen die Teilnehmenden zwar in Form ihrer Smartphones selbst mit, zusätzlich werden aber Stative, Ringleuchten, ggfs. Mikrofone und Laptops mit Schnittprogrammen (und das technische Know-How hierfür) gebraucht.

Eine weitere Herausforderung bestand darin, dass manche Gruppen zunächst für das Thema Diskriminierung sensibilisiert werden mussten, bevor über Hass im Netz gesprochen werden konnte. Hier könnte es hilfreich sein – wenn möglich –, einige Inhalte schon vor dem Seminar zu behandeln.

Das Besondere – die Verknüpfung von Inhalt und Form sowie der Blick ‚von oben‘ 

Reels for Real ist ein Modellseminar, das das Thema „demokratische Medienkompetenz“ in den Mittelpunkt rückt. Der Begriff Medienkompetenz ist in den letzten Jahren zum Buzzword der politischen Bildung geworden. Was bedeutet jedoch kritische Medienkompetenz hinsichtlich der aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen? Die Amadeu Antonio Stiftung beschreibt demokratische Medienkompetenz als die Verbindung von demokratischer Bildung und digitalen Fähigkeiten. Diese Verknüpfung stärkt die demokratische Debattenkultur durch digitale Bildung und fördert einen verantwortungsvollen Umgang in analogen und digitalen Räumen. Die Kombination von digitaler und politischer Bildung wird dann essenziell, um den digitalen Raum als demokratischen Lebensraum zu gestalten (vgl. Amadeu Antonio Stiftung, 2022, S.10, https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2023/10/Glossar_Firewall.pdf).

Das Seminar knüpft genau hier an: Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind nötig, um das demokratische Zusammenleben im digitalen Zeitalter zu gestalten? Das Smartphone, oft als Ablenkung gesehen, wird hier zum Werkzeug für positive Veränderungen und neue Wege der demokratischen Teilhabe.

Tipps für Teamende  

Für Teamende ist es wichtig zu wissen, dass der Umgang mit Sozialen Medien für die meisten Teilnehmenden zwar alltäglich ist, die Themen des Seminars aber einen Perspektivwechsel erfordern. Dies setzt ein gewisses Vorwissen über Diskriminierung und menschenverachtende Einstellungen voraus und kann zunächst Widerstände hervorrufen. Eine gute Vorbereitung der Gruppe kann hier hilfreich sein.

Material zum Download

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Seminarkonzept


Aygün Habibova / Charlotte Lohmann

Kontaktinformationen  

Lena Kögler

Arbeit und Leben Hessen gGmbH

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Über die Modellseminare

Schwerpunktthema 2023/2024: Chancen der Digitalisierung in der politischen Bildung

Im Rahmen des Programms Politische Jugendbildung im Kinder- und Jugendplan (KJP) bei Arbeit und Leben wird alle zwei Jahre ein wechselndes Schwerpunktthema aufgegriffen. Für die Jahre 2023/2024 steht der Themenkomplex „Chancen der Digitalisierung in der politischen Bildung“ im Mittelpunkt.

In den Landesorganisationen von Arbeit und Leben werden hierzu modellhafte Seminare konzipiert, durchgeführt und im kollegialen Austausch reflektiert.Mit den Blogbeiträgen möchten wir die entwickelten Konzepte und gewonnenen Erfahrungen dokumentieren und für die Praxis der politischen Jugendbildung nutzbar machen.

Das Programm wird durch Mittel des Kinder- und Jugendplans des Bundes vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

 


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