Zwischen politischer Bildung und Propaganda

// Johannes Kemnitz

Für politische Bildner*innen ist der Beutelsbacher Konsens mit seinen drei Leitgedanken das Grundgerüst der politischen Bildungsarbeit. Doch in den Anfangstagen der Bundesrepublik hat die CDU unter Konrad Adenauer Millionen investiert um unter dem Denkmantel der überparteilichen Bildung Regierungspropaganda zu liefern. Mittelpunkt dabei war die ADK, die Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise. Der Deutschlandfunk hat die Geschichte der "Adenauer-Legionen" nachgezeichnet:

 

Zur Zeit wird wieder stark um den Beutelsbacher Konsens gerungen. Politische Bildner*innen fragen sich ob der Konsens noch wirkt und die AfD zweifelt die Einhaltung des Konsens bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder an. Dabei hat der Beutelsbacher Konsens eine bewegte Vorgeschichte, unter anderem in den "Adenauer-Legionen". Die CDU-Regierung schuf 1951 die Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise, die, verdeckt finanziert, unter dem Label überparteilicher Bildungsarbeit insgesamt über 50.000 Veranstaltungen durchführten. Ziel dieseer Veranstaltung war es, unpouläre Wünsche der CDU-Regierung in die Bevölkerung zu tragen. Mit der parteipolitischen Vorfeldarbeit der ADK wurden so die Themen "Wiederbewaffnung", die Westbindung und ein strikter Antikommunismus in die breite Mitte der Gesellschaft getragen. Doch der Verein versuchte auch durch hunderttausende Leser*innenbriefe die öffentliche Meinung in der jungen Presse zu beeinflussen. Über 17.000 Ehrenamtliche waren für die ADK tätig, viele von ihnen waren ehemalige Wehrmachtssoldaten, wie der Deutschlandfunk in seinem zweiten Teil der Reihe "70 Jahre Grundgesetz" recherchierte:

 

(Quelle: Die Adenauer-Legion – Rüstungspsychologie und Demokratiedefizite / Deutschlandfunk)


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