Vor dem Hashtag kam der Zettel
Für die meisten politischen BildnerInnen gehört er einfach dazu: Niklas Luhmann, der Soziologe, dessen Ordnungssystem mindestens so bekannt ist wie seine wissenschaftliche Theorie. 20 Jahre nach seinem Tod ist nun sein berühmtes Zettelkastensystem online verfügbar.
Der Zettelkasten oder Katalogkasten (veraltet teilweise auch Kartothek) ist ein Hilfsmittel bei der Erstellung einer literarischen oder wissenschaftlichen Arbeit. Wichtig erscheinende Sachverhalte, die man z. B. in einem Buch gefunden hat, werden mit Quellenangabe auf Zetteln oder Karteikarten notiert und in Kästen aufbewahrt und geordnet. [cc-sa Quelle: Wikipedia]
Über 90.000 handschriftliche Notizen hat der Soziologe und Gesellschaftstheoretiker Luhmann in etwa 50 Jahren angesammelt. Das besondere an diesen Notizen war die "Verlinkung" zwischen den Notizen. Ähnlich dem heutigen System aus Hashtags, Tags und Links war es Luhmann so möglich, in seiner immer komplexer werdenden Notizsammlung die Übersicht zu behalten. Wie das aussah, vermittelt dieser kurze Film der Universität Bielefeld:
Das Niklas Luhmann-Archiv hat auf der Website niklas-luhmann-archiv.de alle Notizen online verfügbar gemacht. So können sich Nutzende jetzt durch Luhmanns gewaltige Informationssammlung klicken. Ein spannendes und überraschend kurzweiliges Unterfangen.
weiter Informationen:
Missing Link: Luhmanns Denkmaschine endlich im Netz [heise.de]
Was macht ein Luhmann-Editor eigentlich beruflich? [soziopolis.de]