[Studie] Generation "Nice" im Multikrisenmodus
Die frühen 2020er Jahre haben uns mit einer Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen konfrontiert: Klimawandel, steigende Kosten, Energiekrisen und Konflikte, um nur einige zu nennen. Unsicherheit hat sich zu einem ständigen Begleiter unseres Lebens entwickelt, und spätestens seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie ist der Begriff "Krise" in unseren Alltagswortschatz eingezogen. Doch wie gehen junge Menschen mit diesem Multikrisenszenario um? Wie bewahren sie psychische Stabilität? Und welche Emotionen begleiten sie, wenn sie in die Zukunft blicken?
Eine kürzlich durchgeführte Studie mit dem Titel "Generation Nice: Jugend in der Multikrise" des Instituts für Jugendkulturforschung hat versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. In dieser Studie wurden 800 repräsentativ ausgewählte junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren befragt.
Unbeschwerte Jugend war gestern: Psychische Gesundheit bereitet Sorgen
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nur 1% der Befragten im Alter von 16 bis 29 Jahren ihre derzeitige Gefühlslage als "unbeschwert" beschreiben. Für 4 von 10 jungen Frauen (38%) und 2 von 10 jungen Männern (19%) bereitet das Thema "psychische Gesundheit" große Sorgen. In der Gruppe derjenigen, die sich um ihre psychische Gesundheit sorgen, sehen 25% professionelle Hilfe von Psychologen und Psychotherapeuten als wichtigen Beitrag, um in diesem anhaltenden Krisenmodus stabil zu bleiben.
Junge Menschen: Optimistisch und pessimistisch zugleich
Junge Menschen zeigen eine widersprüchliche Reaktion auf die aktuellen Herausforderungen. Sie berichten von hoher Lebenszufriedenheit und optimistischen Zukunftsaussichten. Nur 12% der Befragten sind pessimistisch in Bezug auf ihre persönliche Zukunft. Doch wenn es um die Zukunft der Gesellschaft geht, sehen die meisten eher düstere Aussichten. Nur 7% glauben, dass sich alles zum Guten wenden wird, während 5% von "Motivation zum Neustart" sprechen. 4% empfinden Solidarität mit den Schwächeren angesichts des gesellschaftlichen Krisenmodus, und nur 3% bleiben gelassen oder haben Vertrauen in das Krisenmanagement der Politik.
Verunsichert, frustriert und hilflos: Krisensensible Jugendliche
Die Studie zeigt auch, dass 3 von 4 Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine hohe Krisensensibilität aufweisen und Begriffe wie "Unsicherheit" (28%), "Frustration" (25%), "Hilflosigkeit" (18%), "Angst" (14%), "Zorn" (9%) oder "Gleichgültigkeit" (6%) verwenden, um ihre krisenbedingte Stimmung zu beschreiben.
"News Avoiding": Der Umgang mit belastender Krisenberichterstattung
Die Berichterstattung über Krisen in den Medien wird oft als belastend empfunden, da die Nachrichtenflut über Smartphones unaufhörlich ist. Etwa jede fünfte junge Frau (19%) hat entschieden, die Nachrichten in den Medien so wenig wie möglich zu verfolgen, um ihre psychische Balance im anhaltenden Krisenmodus zu bewahren. Bei jungen Männern beträgt der Anteil derjenigen, die sich von den Nachrichten zurückziehen, 12%.
"Be someone that makes you happy": Die Suche nach positiven Gefühlen
Die Studie zeigt, dass junge Menschen in herausfordernden Zeiten nach verschiedenen Strategien suchen, um psychisch stabil zu bleiben. Selbstkontrolle steht nicht im Vordergrund, aber die Kontrolle über die Qualität des eigenen Erlebens ist entscheidend. Jugendliche setzen auf Selbstmanagement und versuchen, positive Gefühle in ihren sozialen Lebenswelten zu finden, um auch in schwierigen Zeiten die Kontrolle über ihr Leben zu behalten.
Die kompletten Ergebnisse und weitere Daten zur Lebensbewältigung und Lifestyle-Orientierung junger Menschen in der Krise sind im Studienpaket "Generation Nice" erhältlich. Diese Studie kann über das Institut für Jugendkulturforschung zum Preis von 1.890 Euro (exkl. USt.) erworben werden.
weitere Informationen: Institut für Jugendkulturforschung