Opposition und Subkultur in der DDR
Die Seite Jugendopposition.de entstand in Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung und der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Es ist ein multimediales Internetangebot über die Auflehnung von Jugendlichen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR bis 1990.
Kernstück des Multimedia-Projekts sind 24 Biografien junger Menschen, die aktiv gegen die politischen Verhältnisse in der DDR protestiert haben. Die Lebensgeschichten verdeutlichen unter anderem, welche Gründe die Jugendlichen für ihre oppositionelle Haltung hatten und welche Konsequenzen ihr Handeln zur Folge hatte.
Zu allen Themen gibt es zahlreiche Video- und Audiosequenzen, Zeitzeugeninterviews, Texte, Fotos und Originaldokumente, sodass man sich anhand von verschiedenen Quellen ein eigenes Bild von den historischen Geschehnissen machen kann. Für den pädagogischen Einsatz werden außerdem ergänzende Unterrichtsmaterialien angeboten.
2005 wurde die Website mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet für Redaktion sowie Konzept und Idee. Anfang 2017 erschien die Website in einem veränderten Gewand, damit die Inhalte auch von mobilen Endgeräten aus besser zugänglich sind.
Dazu passend lädt Arbeit und Leben DGB/VHS, Berlin-Brandenburg zum Seminar
Das Jahr "1989" war unumstritten eine Zäsur in der Geschichte der DDR. Der demokratische Aufbruch besiegelte sogleich den Niedergang eines diktatorischen Staates. Über die konkrete Jahreszahl hinaus ist "1989" indes als eine Chiffre für weiter zurückreichende gesellschaftliche Veränderungs- und Umbruchprozesse zu verstehen. Eine solche Kontextualisierung des Jahres "1989" in die längerfristigen Entwicklungslinien der DDR soll im angebotenen Bildungsurlaubsseminar vorgenommen werden. Wir wollen uns hierfür auf die Spuren von Opposition und Subkultur in der DDR begeben, wie sie in Ostberlin besonders gut aufzuspüren sind. Im Zentrum des Seminars stehen die Entstehungs- und Existenzbedingungen von Opposition und Subkultur sowie deren soziale Gruppen. Fragen, denen im Seminar nachgegangen werden sollen sind unter anderem: Welche Ereignisse und Entwicklungen brachten DDR-Bürger*innen gegen das SED-Regime auf? In welchen Formen und an welchen Orten wurde bzw. konnte gegen soziale, wirtschaftliche oder politische Missstände in der DDR protestiert werden? Welche Unterschiede bestanden hierbei zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Praxisfeldern (Betrieb, Schule/ Universität, Partei/Massenorganisationen etc.) bzw. zwischen Stadt und Land? Welche Verbindungen gab es zwischen den vielfältigen und sich insbesondere in den 1980er Jahren formierenden oppositionellen bzw. subkulturellen Gruppen? Auf welche historischen Ereignisse oder Persönlichkeiten bezogen sie sich dabei? Wie ging der Staat bzw. speziell das Ministerium für Staatssicherheit gegen Opposition und Subkultur vor und wie veränderte sich diese wiederum durch die Erfahrungen von staatlicher Repression? Schließlich: Inwiefern fordert der Blick auf die Existenz oppositioneller und subkultureller Gruppen unser heutiges Bild von der DDR-Gesellschaft heraus? Insgesamt lädt das Seminar dazu ein, die letzten Jahre der DDR nicht allein von ihrem Ende aus zu deuten, sondern vielmehr konsequent "von unten" zu betrachten. Aus dieser Perspektive gerät zum einen eine Zivilgesellschaft in den Blick, die von künstlerischer und politischer Vielfalt geprägt war und der es – trotz der widrigen Bedingungen – gelang, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Zum anderen ist der Frage nachzugehen, inwiefern diese Geschichte für unsere Gegenwart von Relevanz ist und was wir von der DDR-Opposition hinsichtlich ihres Engagements für Mitbestimmung und demokratischer Teilhabe lernen können.
[Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0313-318 / Oberst, Klaus / CC-BY-SA 3.0]
Das Seminar im Überblick
Beginn |
11.06.2018 um 09:00 Uhr |
Ende |
15.06.2018 um 17:00 Uhr |
Seminarleitung |
Christiane Mende, Lisa Wildenhain |
Veranstaltungsort |
Berlin |
Teilnehmerbeitrag |
130,00 € |
[für Jugendliche ab 16 Jahre]