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Chancengleichheit? Nicht wirklich… - Videoclips zu (Anti-)-Diskriminierung im Arbeitskontext

// Grete Schläger

Auch im Arbeitskontext spielt das Thema Diskriminierung eine große Rolle – ob beim Zugang zu Ausbildung und Arbeit oder im Arbeitsleben. Als Beispiel kann die Studie „Diskriminierung am Ausbildungsmarkt. Ausmaß, Ursachen und Handlungsperspektiven“  des Sachverständigenrates für Integration und Migration angeführt werden. Sie haben in einem Feldversuch heraus gefunden, dass Bewerber mit türkisch klingenden Namen fast doppelt so viele Bewerbung wie Bewerber mit deutsch klingendem Namen schreiben müssen, um zu einem Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz als  KFZ-Mechatroniker eingeladen zu werden.

Diese und weitere Diskriminierungen werden in dem Youtube-Clip „Chancengleichheit in Ausbildung und Job!?“www.youtube.com/watch?v=xn-iYq0b9zY thematisiert, der beim Einstieg in das Thema hilfreich sein kann. Außerdem lädt er dazu ein, sich darüber auszutauschen, welche Kriterien bei der Auswahl von Bewerber_innen herangezogen werden sollten. Sind es tatsächlich – wie im Film gefordert – die Noten, Pünktlichkeit und Ordnung? Können auch diese Kriterien zu Diskriminierung bestimmter Gruppen führen? Sind sie eigentlich objektiv? Und welche würden die Teilnehmer_innen anlegen, wenn sie selbst entscheiden könnten? Im Clip wird darüber hinaus mit stereotypen Bildern über das Deutsch sein gearbeitet – auch hieran kann in Seminaren gut angeknüpft werden.

Der Clip „Erklärfilm zu Innerbetrieblichen Beschwerdestellen nach AGG in 150 Sekunden“ widmet sich den innerbetrieblichen Beschwerdestellen. Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das viele Formen von Diskriminierung verbietet, muss jeder Betrieb und jedes Unternehmen solch eine Stelle einrichten – leider ist dies in der Praxis nur wenig verbreitet. Im Clip werden Beispiele von Diskriminierung in der Arbeitswelt thematisiert und das Modell der innerbetrieblichen Beschwerdestellen vorgestellt. Im Seminar kann der Film genutzt werden, um über Diskriminierung im Arbeitsleben ins Gespräch zu kommen und die Teilnehmer_innen anzuregen, Beispiele aus ihrem eigenen Erleben einzubringen. Darüber hinaus bietet sich ein Blick in das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) an. Gefragt werden kann, welche Chancen in diesem Antidiskriminierungsgesetz liegen, welche Lücken bestehen und vieles mehr. Auch die Frage, inwiefern der Betrieb ein politischer Ort bzw. ein Ort politischen Handelns ist, kann aufgeworfen werden.


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