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Abwehr in der rassismuskritischen Bildungsarbeit – Forschungsbericht zum Projekt ABRAKA erschienen

// Lena Kögler

Rassismuskritische Bildung bedeutet, gesellschaftliche Machtverhältnisse sichtbar zu machen und eigene Verstrickungen zu erkennen. Dies kann Irritation, Scham oder Abwehr auslösen. Das qualitative Forschungsprojekt ABRAKA – Abwehrreaktionen in der rassismuskritischen Bildungsarbeit beleuchtet empirisch, wie Abwehrprozesse in Lernräumen wirken, die sich mit Rassismus befassen. Zwischen 2022 und 2024 untersuchten Müge Zünbül und Mutlu Ergün-Hamaz für das Deutsche Institut für Menschenrechte, wie Menschen auf die Thematisierung von Rassismus, Privilegien und Verantwortung reagieren – und welche Rolle Bildungspraktiker*innen dabei spielen. Nun ist die Studie erschienen und zeigt: Abwehrreaktionen sind keine Ausnahme, sondern ein normaler Bestandteil von Lernprozessen in rassismusmuskritischen Veranstaltungen. Sie sind Ausdruck gesellschaftlicher Spannungen und emotionaler Schutzmechanismen, die in Bildungsräumen sichtbar werden. Wo Abwehr erkannt und professionell begleitet wird, kann sie Ausgangspunkt für vertiefte Reflexion und solidarisches Handeln sein.

Der Forschungsbericht ist dabei auch für viele angrenzende Disziplinen der Politsichen Bildung interessant: Für die Ausbildung / Qualifizierung von Bildungsfachkräften/Multiplikator*innen und Teamenden bietet der Bericht Impulse wie mit Abwehrprozessen in Trainings und Workshops umgegangen werden kann. Für die Forschung öffnet er einen datenbasierten Blick auf die Komplexität emotionaler und institutioneller Dynamiken in rassismuskritischen Formaten. Und auch für die Praxis- oder Politikberatung liefert die Publikation Argumentations- und Reflexionsmaterial, das hilft, Rahmenbedingungen für wirksame rassismuskritische Bildungsarbeit zu gestalten.

Forschungsbericht: Abwehr in der rassismuskritischen Bildungsarbeit | Institut für Menschenrechte

 


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