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[Kommentar] Leerplan: Politik

// Johannes Kemnitz

Es sind Zahlen die alarmieren sollten. 18 Minuten pro Woche haben Schülerinnen und Schüler um Politik „zu lernen“. Lediglich 20 Sekunden pro Woche „politische Redezeit“ bleibt jeder Schülerin und jedem Schüler. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Bielefeld, die den Unterricht in Nordrhein-Westfalen analysiert hat.

Auch in anderen Bundesländern fristet der Politikunterricht ein Nischendasein. Das belegt eine Analyse des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags. So haben Schülerinnen und Schüler in Sachsen bis zur Mittleren Reife 50 Stunden Gemeinschaftskundeunterricht, Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen dagegen 250 Stunden. Auch wenn diese Zahlen, auf Grund des förderalen Bildungssystems und dem unterschiedlichen Zuschnitt der Fächer der Bundesländer, vorsichtig zu behandeln sind, steht eins fest: der politischen Bildung geht es in den Schulen zunehmend schlechter. Da erscheint es dann kaum verwunderlich, wenn jede vierte Schülerin und jeder vierte Schüler mit Auschwitz nichts mehr anfangen kann.

Diese Leerstellen wird die außerschulische politischen Bildung nicht alleine schließen können, aber sie wird einen immer wichtigeren Beitrag leisten müssen.


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