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[Text] Big Data is Watching You.

// Johannes Kemnitz

Neben der "Blockchain" und der "Künstlichen Intelligenz" ist "Big Data" das große Thema unserer Zeit. Doch während die Blockchain momentan noch stark im Bereich der Kryptofinanzwelt hängt und die Künstliche Intelligenz zur Zeit noch auf dem Forschungsrechnern ein theoretisches Dasein fristet, ist "Big Data" schon lange unter uns. Es lohnt sich also, sich mit der großen Datensammlung ein wenig näher zu beschäftigen.

Big Data beschreibt, um es ganz grob auszudrücken, das maschinelle Sammeln und Auswerten von großen Datenmengen. Die Möglichkeiten sind hier riesig. So lässt sich bspw. die Ausbreitung einer Grippewelle anhand von Google-Anfragen nachvollziehen und sogar ein Stück weit vorraussagen. Und natürlich sind auch die Strafverfolgungsbehörden in der ganzen Welt interessiert an der Analyse von Daten, sehr zum Missfallen der verantwortlichen Datenschutzbeauftragten.

Doch wenn es um Big Data geht, sind es vor allem Firmen wie Google, Facebook, Apple und Amazon, die hier eine Marktmacht darstellen. Sie haben bereits die persönlichen Daten von Milliarden Nutzenden und können diese mit persönlichen Vorlieben, Kaufgewohnheiten, religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen verknüpfen. Und auch wenn bspw. Facebook seit Jahren die jugendlichen Nutzenden abwandern... die schiere Datenmenge die bereits jetzt über die meisten Menschen in den westlichen Ländern existieren ist unvorstellbar. 

Abhilfe verspricht ein neuer Trend namens #Web3. Bereits jetzt wird vorrausgesagt, dass die Millenials und die Generation Z, die letzte Gernationen waren, die ihre Daten ohne viele Hemmungen zentralisierten, kommerziellen Plattformen anvertraut haben. Die nächste Generation, die jetzt in den Grundschulen ist, wird dezentral und verschlüsselt kommuniziern. Eine Kryptogernation entsteht und durch sie wird Big Data nicht mehr so einfach weiterlaufen wie bisher. 

Dennoch ist es spannend sich mit den Fragen rund um Big Data auseinander zu setzen. Auch, weil die politische Jugendbildung, wie fast alle anderen, sich in einem Spannungsverhältnis zu Plattformen wie Instagram, tiktok, Reddit und Co befinden. Auf der einen Seite ist unsere Zielgruppe dort und erwartet von uns als politischen Bildner:innen, zu Recht!, dass wir auch dort präsent sind und wissen was dort passiert. Andererseits sind solche Plattformen natürlich nur dann nutzbar, wenn sie mit privaten Informationen gefüttert werden und wir tragen dazu bei, dass diese Plattformen mit ihren Geschäftspraktien weiterhin Erfolg haben.

Wie über solche Themen sprechen, ohne vor der Zielgruppe als Technikverweiger:in oder "Boomer" dazustehen? Keine einfache Frage. Vielleicht hilft Recherche am besten.

 

Ich bin durch einen Kollegen vor einiger Zeit auf den Forscher Rainer Mühlhoff gestoßen. Er beschreibt sehr eindrücklich und nachvollziehbar was Big Data eigentlich ist und wie es bei Facebook und Google schon zu unserem Alltag gehört. Und auch wenn der Text inzwischen drei jahre alt ist, möchte ich ihn gerne weiterempfehlen:

Big Data is Watching You. - Digitale Entmündigung am Beispiel von Facebook und Google

[2 MB, PDF, deutsch]

 

Auch die Kolleg:innen vom Journal für politische Bildung haben ihren Schwerpunkt auf digitale Medien in ihrer aktuellen Aufgabe gelegt. Hier kann diese bestellt werden:

https://wochenschau-verlag.de/Politisches-in-digitalen-Medien/JpB2-21

 

und wer das interessant findet, kann sich den Vortrag 

Big-Data-Träume und lokale Realität in China von Prof. Dr. Genia Kostka

am Dienstag, 15. Juni 2021 um 19 Uhr ansehen. Die Veranstaltung wird live gestreamt. Weitere Informatioen dazu gibt es hier:

https://www.hiig.de/events/big-data-traeume-und-lokale-realitaet-in-china/


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