Zwischen Codezeilen und Vorurteilen
Modulkonzept: Politische Jugendbildung zu Künstlicher Intelligenz und Diskriminierung
Wie objektiv ist eine künstliche Intelligenz wirklich? Diese Frage steht im Zentrum eines modularen Workshopkonzepts, das politische Jugendbildung mit einem hochaktuellen und gesellschaftlich relevanten Thema verbindet: Künstliche Intelligenz (KI) und Diskriminierung.
Die Jugendbildungs-Fachgruppe „Antirassismus, Antidiskriminierung, soziale Gerechtigkeit und sozial-ökologische Transformation“ beim Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben hat dazu ein innovatives Format entwickelt – praxisnah und flexibel einsetzbar.
Lernen im digitalen Zeitalter – warum KI politisch ist
Künstliche Intelligenz ist längst keine Zukunftsmusik mehr – sie beeinflusst schon heute, wie wir einkaufen, kommunizieren, arbeiten und lernen. Doch in all den Möglichkeiten schlummert auch ein Risiko: die Reproduktion von Diskriminierung. Denn Algorithmen sind nicht neutral – sie lernen aus Daten, und diese spiegeln gesellschaftliche Ungleichheiten wider.
Genau hier setzt das Workshopkonzept an: Es vermittelt Basiswissen zu Funktionsweisen von KI, beleuchtet kritisch, wie Vorurteile in Datensätzen zu Diskriminierung führen können, und schafft Raum für Diskussion, Reflexion und Handlungsansätze. Getragen wird das Modulkonzept von einem sozio-technischen Blick auf KI, der die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Technik in den Fokus stellt.
Aufbau: Sechs Unterrichtsstunden – ein politischer Lernprozess
Der Workshop ist auf sechs Unterrichtsstunden a 45 Minuten bzw. 4,5 Zeitstunden (ohne Pausen) angelegt und gliedert sich in vier Module:
Modul 1: Einstieg:
Ein niedrigschwelliger Zugang, der Interesse weckt und einen thematischen Einstieg ermöglicht.
Modul 2: Basiswissen KI
Eine verständliche Einführung in Begriffe, Anwendungsbereiche und Funktionsprinzipien.
Modul 3: KI und Diskriminierung
Der inhaltliche Kern mit zwei Teilmodulen.
3.1: Begriffsklärung Diskriminierung
3.2: Data Gap & Diskriminierung – oder alternativ:
Alternativmodul zu 3.2: KI:LE – Diskriminierung durch KI im Kontext Bewerbungsverfahren.
Modul 4: Abschluss
Reflexion, Diskussion und ein Blick nach vorn.
Jedes Modul ist didaktisch durchdacht, methodisch abwechslungsreich gestaltet und so aufgebaut, dass es sowohl an einem Tag als auch über mehrere Termine hinweg umgesetzt werden kann.
Zwischen Haltung und Technik – was braucht es zur Umsetzung?
Das Modulkonzept richtet sich an Multiplikator:innen in der politischen Jugendbildung, Lehrkräfte, Teamende und alle, die sich für eine diskriminierungskritische Auseinandersetzung mit digitaler Technik interessieren. Interesse am Thema und die Bereitschaft, sich einzuarbeiten, setzen wir voraus, ein fachlicher Hintergrund in der IT wird hingegen nicht benötigt.
Technische Voraussetzung: Internetzugang und digitale Endgeräte – im Zweifel kann nach dem Prinzip Bring Your Own Device gearbeitet werden.
Die modulare Struktur ermöglicht zudem eine flexible Anpassung an verschiedene Zielgruppen und Rahmenbedingungen. Egal ob Projekttag an der Schule, außerschulisches Bildungsangebot oder Fortbildung – das Material lässt sich leicht in die Praxis übertragen.
Bildung für eine digitale Gesellschaft
In einer Zeit, in der KI-Systeme immer stärker unseren Alltag prägen, braucht es kritische Bildung, die digitale Entwicklungen politisch einordnet. Der Workshop „Künstliche Intelligenz und Diskriminierung“ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag: Er befähigt junge Menschen, algorithmische Entscheidungsprozesse zu hinterfragen – und gesellschaftliche Verantwortung im digitalen Raum zu übernehmen.
Online-Vorstellung Modulkonzept KI & Diskriminierung
Das Konzept und unsere Erfahrungen aus den bisherigen Durchführungen stellen wir am Dienstag, 7. Oktober 2025 von 09-12:30h in einer Online-Veranstaltung vor. Eingeladen sind Fachkräfte, Teamende und weitere Engagierte aus der politischen (Jugend-)Bildung. Vorgestellt werden der Aufbau, zentrale Inhalte sowie ausgewählte Methoden und Materialien zur Umsetzung.
Die Anmeldung zur Veranstaltung ist hier möglich: https://eveeno.com/modulkonzept
Bei Fragen, Hinweisen oder anderen Rückmeldungen zum Modulkonzept steht Grete Schläger, Jugendbildungsreferentin bei Arbeit und Leben Bremen, zur Verfügung (
Alle Materialien zum Download als zip.Datei