Wege aus der Klimakrise - eine Fishbowl Diskussion
Was wären mögliche Wege aus der Klimakrise - und wer entscheidet das?
Die nachfolgende Methode eignet sich zur Vertiefung des Themas Klimakrise und zur Anregung einer Diskussion mit jugendlichen Teilnehmenden ab 16 Jahren. Ziel der Methode ist das Aufzeigen verschiedener Perspektiven und Anliegen sowie die Anregung einer Diskussion und Reflexion bezüglich der Machtverhältnisse und Möglichkeiten zur Partizipation bei politischen Aushandlungsprozessen rund um die Frage nach Klimagerechtigkeit.
In unserer Fishbowl Diskussion sind mindestens sieben Personen bzw. Rollen mit unterschiedlichen Perspektiven vertreten.
Vier der Rollen sind an eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wege aus der Klimakrise“ angelehnt, bei der ein Gewerkschaftssekretär, eine Wissenschaftlerin, eine Fridays For Future Aktivistin und eine Politikerin von Bündnis 90/ Die Grünen miteinander diskutierten (mehr dazu in unserem Jahrbuch ab Seite 31, Link). Drei weitere Rollen umfassen eine Umweltaktivistin aus dem Globalen Süden, eine Person mit Fluchtgeschichte aufgrund der Klimakrise sowie eine weitere Wissenschaftler*in.
Möglicher Ablauf der Fishbowl Diskussion:
- Die TN gehen per Zufallsprinzip in Kleingruppen und bereiten die Rolle anhand der Karte vor, sie können auch weitere Informationen recherchieren.
- Die Gruppen kommen wieder zusammen. Die Aufgabe ist nun, gemeinsam ein Expert*innen-Gremium zusammenzustellen, das „Wege aus der Klimakrise“ diskutieren und erarbeiten soll. Es sind aber nur vier Stühle frei in diesem Gremium! Was nun?
- Die TN können in ihren Rollen Argumente vorbringen, warum und wie sie an einer Lösungsstrategie beteiligt sein sollten. Sie entscheiden gemeinsam, wie sie mit dem Fishbowl verfahren.
- Die Ergebnisse der Diskussion des Gremiums werden festgehalten (zum Beispiel auf einem Flipchart).
In der Auswertung können die Teilnehmer*innen diskutieren, inwiefern alle Perspektiven durch ein Gremium vertreten wurden. Mögliche Leitfragen für die Moderation:
- Wie ist es euch in eurer Rolle ergangen? Konntet ihr eure Anliegen einbringen?
- Wer wurde mehr gehört und wer weniger? Was meint ihr, wie das in der Realität aussieht?
- Was braucht es, damit Wege aus der Klimakrise erfolgreich sind? Wie kann es gelingen, verschiedene Anliegen zu berücksichtigen?
- Welche (politischen) Mittel stehen für einen Wandel zur Verfügung?
Hinweis für die Moderation:
Die Rollen sind eher kurz beschrieben und werden von den Teilnehmenden unterschiedlich „mit Leben befüllt“ werden. Bei den marginalisierten Perspektiven kann es dabei auch zur Reproduktion von Stereotypen kommen. Dies kann in der Auswertungsrunde bei einem „Realitätscheck“ aufgegriffen und besprochen werden. Es liegt im Ermessen der Moderation, inwiefern es zu Äußerungen kommt, wo sie ggf. schon in der Methode eingreift, oder ob es ausreicht, in der Diskussionsrunde Stereotype zu thematisieren.
Sieben Rollenkarten sowie die Vorlage zum Hinzufügen neuer Rollen können unter diesem Link heruntergeladen werden.