Methoden für die politische Bildungsarbeit in mehrsprachigen Gruppen

// Grete Schläger

In der politischen Bildungsarbeit mit (jungen) Geflüchteten und neuzugewanderten Menschen ist der Umgang mit der Mehrsprachigkeit der Teilnehmenden ein großes Thema. Die Teilnehmenden verfügen häufig nur über geringe Deutschkenntnisse und von einer gemeinsamen Brückensprache jenseits des Deutschen kann nicht ausgegangen werden. Viele Methoden der politischen Bildungsarbeit sind allerdings relativ sprachzentriert und setzen gute Deutschkenntnisse als Basis voraus. Diese an eine mehrsprachige Zielgruppe anzupassen, erfordert viel Zeit, die im Arbeitsalltag meist nicht gegeben ist.

Überarbeitung von Methoden für die politische Bildungsarbeit in mehrsprachigen Gruppen

Im Rahmen einer Fortbildungswerkstatt am 23. und 24.5.2019 im DGB Haus Bremen haben wir uns genau diese Zeit genommen. Mit Hilfe der Referentinnen Anna Müller (Servicebureau Jugendinformation Bremen) aus dem Bereich der internationalen Jugendbildungsarbeit sowie Regina Piontek (freiberuflich tätig) aus dem Bereich Deutsch als Fremdsprache haben wir an den Methoden „Wie im richtigen Leben“, „Hochhaus der Möglichkeiten“ und „Werteauktion/Werteversteigerung“ gearbeitet. Begleitet haben uns dabei insbesondere Fragen nach Visualisierungsmöglichkeiten, der Integration der Sprachen der Teilnehmenden, dem Umgang mit Mehrsprachigkeit und Formulierungen in leichter Sprache. Ein weiterer Aspekt war die Frage, ob es sinnvoller ist, politische Bildung in der/den Muttersprachen der TN anzubieten, um ihnen zu ermöglichen auch komplexe Sachverhalte und Meinungen differenziert darstellen zu können. Oder ob politische Bildung mit dem Ziel des Empowerments nicht auch die Aufgabe hat, den TN Räume zum Erlernen von politischen Begriffen und Formulierungen in der neu zu erlernenden Sprache anzubieten, die für die Äußerung der eigenen Meinung benötigt werden und Seminare daher hauptsächlich in/auf Deutsch (aber mit Berücksichtigung der Muttersprachen der TN) abgehalten werden sollten . Das Fazit war wie so oft: Beides ist sinnvoll und sollte angeboten werden!

Methoden nutzen

Die im Rahmen der Fortbildungswerkstatt entstanden Überlegungen und Überarbeitungen können hier eingesehen werden:

  1. sprachsensible Methodenüberarbeitung „Werteauktion/Werteversteigerung“ [PDF, deutsch, 620 KB]
  2. Überlegungen zur Nutzung und sprachsensiblen Überarbeitung der Methode „Wie im richtigen Leben“ [PDF, deutsch, 430 KB]

Wir freuen uns, wenn andere mit diesen Überlegungen und der Methode „Werteauktion/Werteversteigerung“ weiter arbeiten und ihre Erfahrungen mit uns teilen. Für Rückfragen, Anmerkungen usw. steht Grete Schläger, Jugendbildungsreferentin bei Arbeit und Leben Bremen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, 0421-9608912), gerne zur Verfügung!

 

Die Fortbildungswerkstatt war Bestandteil des Projektes „Empowered by democracy“.

Empowered by Democracy“ ist ein Projekt des bap – Bundesausschuss Politische Bildung e.V. und wird gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

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