[Video + Bericht] Jugendaustausch Hamburg - St. Petersburg
In Kooperation mit der IG Metall führt Arbeit und Leben Hamburg seit über 20 Jahren regelmäßig Jugendaustausche mit St. Petersburg für Azubis und junge Arbeitnehmende durch. Ziel dieser Austausche ist die Erweiterung der beruflichen und interkulturellen Bildung durch Einsichten in die Ausbildungsanforderungen und Arbeitsweisen der Partner. Der Austausch bietet die Gelegenheit die soziale Situation und die Lebensweise der Jugendlichen in dem jeweils anderen Land selbst kennen zu lernen. Im Fokus steht dabei der interkulturelle und sprachliche Austausch, außerdem werden Verbindung zwischen den Gewerkschaften, den beruflichen Schulen und den Unternehmen beider Partnerstädte in den Blick genommen. Bei der Begegnung vom 08.06.2019 - 19.06.2019 in Russland haben die Teilnehmenden ihr Projekt in einem Video dokumentiert:
Außerdem gibt es hier den Bericht eines Teilnehmers zum Nachlesen:
Mein Name ist Niklas und ich bin 22 Jahre alt. Als Teilnehmer des deutsch-russischen Jugendaustausches 2019 konnte ich viele interkulturelle Erfahrungen sammeln und neue Freunde gewinnen.
Der 12-tägigen Reise nach St. Petersburg gingen zwei Vorbereitungsseminare voran, in denen sich unsere deutsche Delegation bereits kennenlernen konnte. Mit insgesamt 6 jungen Teilnehmer*innen aus verschiedenen Unternehmen der Metallbranche und Isabel, unserer Betreuerin von Arbeit und Leben, haben wir die Reise vorbereitet und besprochen.
Angekommen in St. Peterburg, begann bereits das Programm, dass die russischen Beteiligten vor Ort für uns organisiert hatten. Wer das Programm in den Händen hielt, sah sofort, wie viel Mühe und Arbeit sich unsere Gastgeber*innen gemacht hatten. Von Betriebsbesichtigungen über Museen, Barkassenfahrten und einem Campingausflug war alles dabei und perfekt organisiert. Zudem haben wir eine russische Universität sowie eine Berufsschule besichtigt. Ergänzt wurden die Besuche meist von einer Diskussionsrunde mit den russischen Jugendlichen oder Arbeitnehmervertreter*innen. Dabei wurden Informationen zum jeweiligen Ausbildungssystem, dem Lebensstil sowie der gewerkschaftlichen Arbeit ausgetauscht. Die meisten Einblicke in das Arbeitsleben der russischen Jugendlichen habe ich aber in den offenen Fragerunden sowie den gemeinsamen Aktivitäten nach dem Programm gewonnen. An jeder Stelle fiel dabei die beeindruckende, russische Gastfreundschaft auf.
Mein Highlight der fast 2-wöchigen Reise war die Besichtigung der Schiffswerft in der russischen Stadt Vyborg, die knapp 200 Kilometer nördlich von St. Petersburg liegt. Die großen Hallen der Produktion mit den einzelnen Fertigungsschritten zu sehen, war mehr als beeindruckend und in ihrer Dimension mit keiner Fertigungsstätte zu vergleichen, die ich bisher gesehen hatte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen haben wir außerdem die Stadt besichtigt.
Trotz der bemerkbaren Sprachbarriere hat man schnell Freundschaften geschlossen und sich mit den russischen Jugendlichen bestens verstanden. Und so kam es, dass wir und die russischen Jugendlichen uns am letzten Abend bereits in den Armen lagen als wir uns verabschieden mussten. Doch es ist nur ein kurzer Abschied, denn im September dürfen wir die russischen Teilnehmer*innen bei uns in Hamburg empfangen. Und nun ist es an uns, den russischen Jugendlichen einen genauso guten Eindruck von der Berufswelt, der Gewerkschaftsarbeit sowie dem Leben in Deutschland zu vermitteln.
Der nächste Austausch ist für 2020 geplant, das Angebot richtet sich an junge Mitglieder der IG Metall. Weitere Infos gibt es hier: https://hamburg.arbeitundleben.de/mobilitaetsagentur/partnerschaft/russland
Das Projekt wurde gefördert von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch